Neues aus der Vergangenheit

Während es in der Kategorie „Fortschritte“ zur Zeit etwas stockt – die Entkernung geht zwar zügig voran, aber die Genehmigung der fertigen Pläne steht noch aus – gibt es Ergänzungen bei der Geschichte des Carolinenhofes.

Die langjährigen Pächter waren von 1901 bis 1926 Martin und Janken Becker. Es existiert ein Bild von ihnen! Es ist jetzt Bestandteil der Geschichte. Und es sind zwei weitere Pachverträge bekannt geworden, im Original! Damit sind die Pachtphasen von 1901 bis 1906, 1906 bis 1920 und 1920 bis 1926 belegt.

Und diese Pachtverträge sind sehr aufschlussreich. In ihnen werden seitenlang die Pflichten der Pächter aufgeführt und dies lässt wieder einige Schlüsse auf den Carolinenhof zu. So hatte der Hof fünf Kirchensitze in Werdum und der Pächter hatte dem Verpächter, dem „Wirklichen Geheimen Rat Herrn Dr. Eucken-Addenhausen, Exzellenz, auf Sielhof (Stiftgut Addenhausen), zur Zeit in Berlin“ bis zu 18 Kirchenfuhren für seine Familie in standesgemäßer Weise zu leisten. Der Verpächter übernahm dabei die Verpflegung des Kutschers und der Pferde.

Eine Quizfrage: die „Güstfalge“ bzw. das „Güstfalgen“ wurde in den Pachtverträgen besonders genau geregelt. Die Bedeutung ergibt sich aus dem aus zwei Wortstämmen zusammengesetzten plattdeutschen Begriff, der wohl nur in Ostfriesland verstanden wird. Verraten wird hier nichts; wer will kann sich an einer Deutung versuchen!

Im Übrigen hat ab 1906 die Ehefrau von Martin Becker, Janken Becker, geb. Ewen, den Pachtvertrag mit unterzeichnet, was der Verpächter in einem besonderen Paragraphen „acceptierte“. Janken Becker war eine emanzipierte Frau!

Schließlich ist noch ein zeitgenössisches kleines Gemälde des Carolinenhofes aus dem Jahr 1921 aufgetaucht. Es vervollständigt nun auch die Bildergalerie der Rubrik Geschichte.